Wie man mit Almosen die große Mehrheit blendet ...
Die geplante Erhöhung der Kinderfreibeträge und des Kindergeldes ist das aktuellste Beispiel für die Augenwischerei der sogenannten Volksvertreter. Jene, die zusätzlicher finanzieller Mittel am dringendsten bedürften, werden zunächst einmal ausgeschlossen, denn das Kindergeld wird als Einkommen auf die Sozialleistungen angerechnet. Bei den unteren Einkommensgruppen wird eine Erhöhung des Kindergeldes um 20 € pro Kind kaum den Anstieg der Lebenshaltungskosten kompensieren und die mittleren Einkommensgruppen werden durch diese Erhöhung auch kaum reicher. Bleiben die höheren Einkommensgruppen, denen dank der Anhebung des Kinderfreibetrages immerhin fast 40 € zusätzlich gutgeschrieben wird.
Was für den Einzelnen also kaum ein Tropfen auf den heißen Stein ist, könnte in der Summe natürlich auch dazu beitragen, das notorisch unterfinanzierte Bildungssystem zu stärken. Aber fast scheint es, als hätten die wirtschaftlichen und politischen Eliten daran eigentlich gar kein Interesse — denn wer Geld hat, ist auf ein gutes öffentliches Bildungssystem nicht wirklich angewiesen. Und ein solches Bildungssystem schafft nur unnötige Konkurrenz. (30.11.2009) |